27.06.2022

Mit Spiritual Care auf einem neuen Weg – neugierig, begeistert und überrascht.

Mit der Gründung von ISCO vor zwei Jahren - als Kompetenzzentrum und internationales Netzwerk - hat das Diakoniewerk einen wesentlichen Meilenstein in seinem Kulturentwicklungsprozess gesetzt und zugleich neue Perspektiven eröffnet.

Spiritual Care - Platz für den ganzheitlichen Ansatz im Arbeitsleben

Eine Bereichsleitung in der Seniorenarbeit fand kürzlich diese Worte, die aufhorchen ließen: „In der Zeit vor 15 Jahren hat der Geist noch viel Platz gehabt. Dann kam die Professionalisierung, die Wirtschaftlichkeit in den Vordergrund. Das war nötig - es ist dadurch aber auch viel verloren gegangen, und es ist auch immer etwas kälter geworden. Jetzt mit Spiritual Care, findet sich das auf einmal wieder: Ich als Mensch in der Arbeit! Mit meinen persönlichen Bedürfnissen und Anliegen! Und auch mit Ritualen, mit Spiritualität.“

 

Mit dem Start von SCO in der Klinik Diakonissen Linz vor fast 5 Jahren gelang ein „Grundstein“ für etwas, was sich am Beginn kaum fassen ließ, was bewegte, überraschte und alle in einen gewissen Bann zog. „Bei uns geschieht Heilung anders!“ Mit vielen nachweisbaren Erfolgen – die laufende Case Study legt hier erste Ergebnisse vor – ist die Klinik heute anerkanntes SCO-Ankerbeispiel: als „Magneteinrichtung“ für Patient:innen wie Kolleg:innen. Mit der Gründung von ISCO und mit neuen SCO-Formaten, wie den Fokus- und Vertiefungstagen, Arbeitsgruppen und Multiplikator:innen werden neue Arbeitsfelder im Sozialbereich erreicht.

 

In 4 Häusern für Senioren starteten SCO-Prozesse, wie auch in Kindergärten und an einem Standort für Menschen mit Beeinträchtigungen. Mit SC-Teaching wurden erste Impulse an den Schulen für Sozialbetreuungsberufen gesetzt – verbunden mit der Frage: Wie kann SC zum Schulkultur- und Unterrichtsthema werden und die ganzheitliche persönliche Entwicklung und Begegnung stärken? Auch in der Klinik Diakonissen Schladming wird im Prozess „Schladming goes future“ auf den Ansatz von Spiritual Care gesetzt. Inzwischen ist ISCO damit auch für andere Trägerorganisationen in Österreich und darüber hinaus eine gefragte Gesprächspartnerin.

 

Erstes Fazit zu ISCO nach zwei Jahren

SCO stärkt im heutigen professionellen Sorgealltag spürbar die persönliche Betreuung und die Kooperation auf Augenhöhe, schafft ganzheitliche Begegnungsräume und neue diakonische Identifikation. Der Auftrag unserer diakonischen Identität und Tradition bekommt über Spiritual Care in heutiger Vielfalt „für Alle“ neuen Wert, Anschlussfähigkeit und Ausstrahlung!

 

Warum uns das wichtig ist? 

  • Klient:innen wie Mitarbeitende wollen heute in ihrer vielfältigen persönlichen, spirituellen und kulturellen Herkunft wertgeschätzt werden und sich damit auf Augenhöhe einbringen,
  • sie wollen sich identifizieren, Verbundenheit spüren und ein größeres Gemeinsames erleben,
  • und sie wollen die menschliche Kompetenz, die spirituelle Kraft und den größeren Auftrag spüren, der in unserer Diakonie, gerade in unserer Diakonissentradition liegt.

 

„Mir zuliebe – dir zuliebe – uns zuliebe“

drei Kompetenzdimensionen, die SCO nachhaltig stärkt und damit Diakonie spürbar machen kann. Nicht zuletzt auch deshalb, weil Care-Arbeit heute mehr denn je ein ganzheitliches Verständnis braucht – und dringend Antworten auf die gesellschaftliche Frage: „Wie müssen sich soziale Organisationen entwickeln, damit Menschen wirklich ganzheitlich und persönlich für Menschen da sein können?“

 

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ISCO = Innovation Center Spiritual Care in Organisations

SCO = Spiritual Care in Organisations